LIP-Aufstellung in Wuppertal

Umarme dein Leben
Lebens-Integrations-Prozess-Aufstellung (LIP-Aufstellung) nach Wilfried Nelles
(modifiziert nach Christian Ollefs)

Mit dem LIP (Lebens-Intergrations-Prozess) gibt es eine (neue) Aufstellungsvariante, in der es nicht mehr um die Lösung von Problemen geht und auch nicht um die Beziehung zu Familienmitgliedern oder zu anderen Menschen. Beim LIP geht es um das Zu-Sich-Nehmen des eigenen Lebens, wie es war und ist. Darüberhinaus zeigt sich bei diesem Prozess in vielen Fällen, mit welcher Inneren Vision, welcher seelischen Wahrhaftigkeit wir diese Lebensbühne betreten haben. Jedes einzelne Leben hat ein eigenes Thema, einen inneren Sinnzusammenhang, der sich im Laufe unseres Lebens entfalten möchte.

Diese Innere Vision kommt vom Leben selbst und treibt uns innerlich an, ganz unabhängig davon, was unsere Eltern wollen oder getan haben, und, ob unsere Eltern uns gewollt haben oder nicht, ist völlig egal, das Leben selbst hat uns hervorgebracht.
In den LIP-Prozessen können wir bisweilen unsere eigene seelische Wahrhaftigkeit ent-decken. Das setzt die Fähigkeit voraus, mit einem gewissen inneren Abstand auf sein Leben (seine Kindheit) zu schauen, ohne sich dabei in alten Gefühlen zu verlieren, vielmehr ganz in der Gegenwart bleiben zu können und wahrzunehmen, was sich zeigt (in der Aufstellung). Dabei schaut sich der mit im offenen Kreis stehende Proband 4 Positionen aus dem eigenen gelebten Leben an : Schwangerschaft - Kleinkind - Jungendlicher - junger Erwachsener - reifer Erwachsener (auf diesem Platz steht der Klient selber) - optional kann ein ' freies Element' dazugenommen werden, dem freies Bewegen und Agieren gewährt wird.

Der jeweilige Proband stellt sich dann auf den Platz seiner Gegenwartsbefindlichkeit (bei uns die Erwachsenenposition) und die anderen Plätze werden mit Stellvertretern besetzt. Dann schaut er nach und nach die Positionen an, beziehungsweise es zeigen sich relevante Geschehnisse oder Bewegungen auf den Positionen aus sich heraus, die angeschaut und integiert werden "sollen" oder "wollen".
Durch das Anschauen der auf den Positionen stehenden Stellvertreter entsteht ein intensiver Austausch von Informationen (via Spiegelneuronen?), auch ohne das gesprochen werden muss. So kommem die relevanten Informationen in Fluss und gibt der Arbeit ihre Gestalt. Bisweilen hat eine solche Arbeit etwas stilles Meditatives, dann aber auch etwas sehr Bewegtes oder Bewegendes.

Sinn dieser Arbeit ist es, weitere Klärungen für einen kraftvollen Jetzt-Zustand zu erfahren und die innere Bewegeung, tiefer in Einklang mit seiner Wahrhaftigkeit oder inneren Vision zu kommen, dadurch zu fördern und erkennbar zu machen.

James Hillman, jungianischer Therapeut, schrieb:
Ich möchte, dass wir uns das, was ein Kind durchmacht,als das vorstellen, was es tun muss, um in der Welt einen Platz für seine spezielle Berufung zu finden. Das Kind versucht zwei Leben gleichzeitig zu leben,das, mit dem es geboren wurde, und jenes der Leute und Orte, bei denen es geboren wurde.

Die Lebens-Integrations-Prozess-Aufstellung ist im Wesentlichen eine Hilfe, uns den Weg zu unserer innere Vision zu eröffnen oder zu weiten. Das Eigentliche, was ein Erwachsener braucht, ist ja nicht mehr einen besseren Platz in seiner Familie, sondern eine klarere Orientierung im Hier-und-Jetzt und eine erfülltes Erleben darin.
So kommt es zu den Fragen: Wer bin ich jenseits meiner Zugehörigkeit meiner Familie ? Was will in mir zur Entfaltung kommen, welche innere Vision - der Lebensauftrag - ganz unabhängig davon, wer meine Mutter und mein Vater ist ? Kann ich also vom Jetzt zurückschauen, ohne mich in wieder mit altem Leid zu identifizieren, darin zu versinken ? Und kann es für mich möglich werden, alten Geschichten auf eine andere distanziertere Weise wahrzunehmen und zu würdigen und in mein Herz zu nehmen ?
Die Erfahrung zeigt, das unser inneres Kind weder Mitleid noch Bedauern noch daran rumtherapieren braucht, sondern unsere Anerkennung und Liebe.
Zur inneren Vision: sie ist eine besondere Herausforderung und sie ist auch ein Mysterium. Sie fordert uns heraus, dass wir das, was wir tief in uns spüren, ans Licht bringen und das ist gar nicht so einfach. Dabei wissen wir nicht, ob die Welt/Eltern/Gesellschaft/Partner das will, interessiert oder anerkennt, was wir im Inneren spüren und entfalten wollen, und es mag sein, dass wir Angst haben, dafür auch ablehnt oder gar bestraft zu werden.
Die innere Vision hat nichts zu tun mit dem, was wir wollen, sondern mit dem, was wir sind. In diesem Sinne werden wir verwirklicht und zwar in dem Maße, wie wir bereit sind, uns dem Leben zur Verfügung zu stellen oder uns hinzugeben, damit es sich ver-wirklichen kann. In dieser Hinsicht reden wir hier nicht vom Ich-Bewusstsein im Sinne der "Selbstverwirklichung", es geht vielmehr um das Leben selbst, "um die Sehnsucht des Lebens nach sich selber" , die sich in jedem Einzelnen auf verschiedene Weise verwirklichen möchte.

Zwei Aspekte schauen wir bei dieser Aufstellungsform insbesondere an:
In Frieden mit unserer Vergangenheit zu kommen, die wir in den verschiedenen aufgestellten Lebensabschnitten sehen werden, und, wenn es sich zeigt, die innere Vision, mit der wir hierher in dieses Leben gekommen sind. Diese 'Innere Vision' zeigt sich u.U. nicht so konkret oder greifbar, wie man sich das wünscht oder erwartet, daher braucht es Offenheit und Wachsamkeit für das, was erlebbar wird und die Bereitschaft, zwischen den Zeilen lesen zu können. Öfters "liegen" über der Vision einige lastende, unerlöste Themen oder Taumata (in der Schwangerschaft und danach), die sich zunächst zeigen. Insofern macht es auch Sinn, dieses Format für sich mehrfach aufzustellen, dabei kann man immer wieder beobachten, wie sich die in der früheren LIP-Arbeit geklärten Themen auch als das zeigen und sich der Fokus auf weitere Themen ausrichtet, z.B. der Kindheit, was sich alsdann darstellen will.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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